Blended Whisky - das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Ein
Blend - auf Deutsch auch als
Verschnitt bezeichnet - ist zunächst einmal nichts anderes als eine Mischung verschiedener
Destillate. Mitunter wir das Verfahren auch genutzt, um höherwertige mit preiswerteren Destillaten zu strecken - so etwa bei einfachen Rum-Qualitäten oder Weinbränden. Doch bei der Herstellung von Whisky oder Rum hat sich das Blending längst als ein anerkanntes
Verfahren etabliert, das hochwertige Einzeldestillate zu einer besonders fein ausgewogenen Komposition mit einem charakteristischen Geschmack vereint. Mithilfe einer Kostprobe von einigen namhaften Blended
Whiskys können Sie sich schnell selbst davon überzeugen.
Gleichbleibende, ausgewogene Geschmacksqualität als Ziel
Die Herstellung von Blended Whisky dient dabei vor allem dem Zweck, einen möglichst gleichbleibenden
Charakter und eine hohe Kontinuität hinsichtlich der Aromen und des Geschmacks bestimmter Whiskymarken zu erreichen. Als Basis für einen Blended Whisky wird häufig ein
Grain-Whisky verwendet, dem dann bis zu 50 andere Destillate beigemischt werden. Als Erfinder des Whisky-Blendings gelten Andrew Usher sen. und Andrew Usher jun., die 1853 beziehungsweise 1856 ihre ersten Blends kreierten, aber auch John Walker, der bis dahin vor allem bei Tee übliche Blending-Verfahren zunächst versuchsweise auf Whisky übertragen haben soll und dem damit große Erfolge beschieden waren.
Fasslagerung harmonisiert und prägt den Geschmack der Blends
Zahlreiche bekannte Whiskys international renommierter Marken sind Blends, die gerade wegen ihrer immer gleich bleibenden geschmacklichen
Qualitäten geschätzt werden, die der Masterblender durch seine Auswahl und Kombination der verschiedenen Einzeldestillate erreicht. Bevor ein Blend in den Handel gelangt, absolviert er in der Regel eine mehrjährige
Fasslagerung, um reifen zu können. Dabei harmonisiert sich der Geschmack, indem sich die Aromen der verwendeten Einzeldestillate verbinden. Vorzugsweise werden dabei immer dieselben Fässer verwendet.
Blended Whisky aus Schottland: drei verschiedene Arten
In
schottischen Whisky-Destillerien werden drei verschiedene Arten von Blended Whiskys hergestellt. Ein Blended
Scotch Whisky wird aus einem Grain-Whisky sowie einem oder mehreren
Single-Malt-Whiskys komponiert.
Johnnie Walker Red Label,
J & B Rare,
Chivas Regal,
Famous Grouse,
Teacher's Highland Cream und
Ballantine's sind nur einige Beispiele für bekannte Blended Scotch Whiskys. Blended Scotch hat unter den schottischen Blends insgesamt die größte Markbedeutung. Im Unterschied dazu werden bei den weniger verbreiteten Blended Malts, auch als Pure Malts bezeichnet, ausschließlich Single-Malt-Whiskys aus verschiedenen
Brennereien miteinander kombiniert. Für derartige Blends war früher teilweise auch die Bezeichnung
Vatted Malt üblich. Blended Malt Whiskys sind beispielsweise Johnnie Walker Green Label oder
Big Peat. Darüber hinaus gibt es auch noch Blended Grains, für die ausschließlich Grain-Whiskys verschiedener Brennereien, aber keine Malt Whiskys verwendet werden.
Blended Whisky - pur und gemixt ein Genuss
Ein edler, lange gelagerter Blended Whisky wird von Kennern vor allem pur genossen, denn auf diese Weise kommen vielfältige
Aromen und komplexe Geschmacksnuancen am besten zur Geltung. Wenn Sie Ihren Blend ebenfalls pur
trinken wollen, sollten Sie ihn zuvor gut temperieren. Alternativ werden Blended Whiskys jedoch häufig auch "on the rocks" oder mit Soda getrunken. Daneben haben sich Blends auch einen festen Platz in jeder gut sortierten
Bar erobert, wo sie gern zu den verschiedensten whiskyhaltigen
Cocktails und
Longdrinks verarbeitet werden. Hierzu eignen sich vor allem auch jüngere Blended Whiskys. Typisch für viele Whisky-Cocktails ist, dass der Whisky darin die einzige
Spirituose ist und dass - etwa im Unterschied zu Rumcocktails - fruchtige Geschmacksnoten weniger im Vordergrund stehen. Je nach Art der weiteren
Zutaten gibt es Whisky-Cocktails sowohl mit süßen und cremigen als auch mit sauren oder bitteren Noten.